Durch Chile (15. – 17.3.)

Puerto Rio Tranquilo stand auf unserer Reiseroute vor allem wegen der berühmten Marmorhöhlen.

Es liegen zwei Inseln mit Marmorhöhlen zwischen Puerto Rio Tranquilo und Puerto Sanchez im General Carrera See: die Marmorkathedrale (Catedral del Marmol) und die (kleinere) Marmorkapelle (Capillas del Marmol). Wir haben Glück, die Tour Full Marmol findet statt, der See ist fast spiegelglatt und es gibt genügend Teilnehmer an diesem Tag. Natürlich sind die Temperaturen entsprechend der geografischen Lage und der frühen Morgenstunde ziemlich eisig, aber mit 5 Kleidungsschichten plus Schwimmweste sind wir gut gerüstet.

Der Wasserstand im See ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich hoch, sodass wir nicht die übliche Postkartensicht haben, aber auch so sind wunderschön und das atemberaubende türkisfarbene Seewasser in Verbindung mit dem Marmorgestein machen sie zu einem unvergesslichen Ort.

Bei dem Marmorgestein handelt es sich um Sedimentgestein, welches der Gletscher zurückließ, als er vor ca. 15000 Jahren abschmolz. Es ist Millionen Jahre alt und nicht nur durch die Wasserbewegungen bizarr geformt, sondern auch gefärbt. Die unterschiedliche Färbung ist dabei ein Hinweis auf den Reinheitsgrad des Marmors, sie kommt zustande durch Verunreinigung mit anderen Mineralien.

sogar in Google Maps sind diese Schiffswracks verzeichnet

Von unserem Führer erfahren wir auch einiges über die Eigentumsverhältnisse in dieser Gegend, denn diese Inselwelt ist ausschließlich in Privathänden reicher chilenischer Familien.

Am Nachmittag wollten wir eigentlich eine Tour zum Rafael-Gletscher machen. Die wir aber nicht angeboten, da die über 80 km lange Zufahrtsstraße zum Boot nur ca. 35 km befahrbar sei.

zum Rafael Gletscher am linken unteren Bildrand kommt man mit einer Bootsfahrt, die im Fjord in der Nähe von Teresa startet, Google kennt den letzten Teil der Straße nicht

Wir wollen wenigstens die befahrbare Strecke erkunden und machen uns auf den Weg. Zwischendurch stoßen wir auf Planierraupen, dürfen aber immer weiter fahren. Der Straßenzustand ist fast besser als der der Carretera Austral.

Wir sehen unzählige Seen und Wasserfälle und fahren über 16 Brücken

hier passen wir in der Breite nur knapp drauf

Wieviele Kilometer wir zu diesem Zeitpunkt gefahren sind, wissen wir nicht ganz genau, aber nach ca. 70 km sind wir in Reserve und nach weiteren 5 km entscheiden wir uns, umzukehren. Laut Google müssen wir fast am Fjord gewesen sein. Schade!

Wird der Kraftstoff für die Rückfahrt reichen? Etwas angespannt machen wir uns auf den Rückweg und atmen auf, als wir in den Ort einfahren. Sofort gehts zur Tankstelle, noch nie haben wir mit diesem Auto soviele Liter Diesel getankt wie heute!!

Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg Richtung Cohaique, wo wir eigentlich übernachten wollen. Nach 120 km beginnt in Villa Cerra Castillo der (mit Unterbrechungen) asphaltierte Teil der Carreterra Austral, sodass wir etwas schneller voran kommen. Allerdings finden wir in der Nähe des avisierten Hotels keinen Parkplatz und die Stadt ist so chaotisch dass wir kurzerhand weiter fahren. Villa Manihuales liegt mit 300 km und 5h Google-Fahrzeit ungefähr in der Mitte des Wegs zur argentinischen Grenze, also machen wir dort Halt. Auch hier ist es wieder schwierig, eine Unterkunft zu bekommen, aber nach einigem Rumfragen finden wir doch noch eine Hütte.

Es ist relativ kalt geworden, die Schneefallgrenze ziemlich gesunken. Unsere Hütte ist mit einem Kaminofen beheizt, am nächsten Morgen ist es ziemlich frisch, wir müssen sogar die Scheiben am Auto kratzen. Dann geht es ohne Frühstück weiter. So etwas wie Cafés gibt es hier nicht, aber an der Tankstelle kann ich wenigstens einen wässrigen Kaffee (ohne Milch!) ergattern. Bis Futaleufu sind es 324 km und gute 5h Google Fahrzeit.

Auch der 2. Teil dieser Strecke ist landschaftlich sehr schön, Aufgrund des häufigen Regens ist die Vegetation teilweise schon dschungelartig, z.B. wachsen hier riesige rhabarberartige Pflanzen

In Puerto Puyuhuapi sind wir wieder an einem Ausläufer des Pazifik, dort gibt es mal ein richig gutes Restaurant. Die chilenische Küche ist insgesamt etwas abwechslungsreicher als die argentinische, dafür liegt das Preisniveau auch auf dem von Barcelona.

Nach weiteren gut 100 km geht es dann auf die Schotterstraße ins Tal des Flusses Río Futaleufú, ca. 90 km mit berechneter Fahrzeit von 2h. Dort gibt es viele Kajak- und Raftingaktivitäten. Auf Booking finden wir wieder keine Unterkunft und entscheiden daher, nach Argentinien durchzufahren. Da nach Information auf der Seite des für Grenzübergänge zuständigen argentinischen Sicherheitsministeriums die Grenze um 18h schließt halten wir nicht an und es gibt keine Fotos. Und es wird ziemlich knapp. Glücklicherweise ist die Information der Webseite falsch und die Grenze schließt erst um 20h.

Heimlich aus dem Auto fotografiert: der chilenische Grenzübergang Futaleufú

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